Weinbergsarbeit - Wie pflanzt man eine Rebe richtig?

Weinbergsarbeit - Wie pflanzt man eine Rebe richtig?

Eine kleine Anleitung 

Wer sich als neuen Gartenbewohner eine Rebe pflanzt, bekommt nicht nur einen schönen Sichtschutz, sondern auch feinste Trauben – doch auf ein paar Kleinigkeiten sollte geachtet werden. Welche das sind, erklären wir hier:

Standort: Warm, am besten volle Sonne, süd- oder südwestliche Ausrichtung. Am besten wählt man den Standort auch in Hinsicht auf ein schnelles Abtrocknen der Blätter und Trauben. 

Pflanzzeit: Der ideale Zeitpunkt ist in den Monaten April und Mai. Die Wachsschicht auf dem oberen Teil der Rebe dient als Frostschutz. 

Pflege: Gute, aber nicht übermäßige Wasserversorgung. Bei schwachem Wusch ggf. etwas Bio-Gemüsedünger geben. Die pilzwiderstandsfähige Rebe (Piwi) benötigt nur geringe Pflanzenschutzmaßnahmen, ggf. im Sommer mit etwas Kupfer spritzen. Rückschnitt im Winter. 

Noch ein Hinweis: Wenn vor lauter Ostereier suchen nicht direkt die Zeit gefunden wird, die Rebe zu pflanzen, kann sie im Beutel einige Tage bis hin zu einer Woche an einem dunklen und kühlen Ort gelagert werden.

Schritt 1: Rebe wässern

Vor dem Pflanzen stellt man die Rebe für einige Stunden, aber nicht länger als zwei bis drei Tage ins Wasser. Sollte sich der Pflanztermin doch etwas verzögern, muss das Wasser ausgetauscht werden, damit die Wurzeln genug Sauerstoff bekommen und nicht zu Faulen beginnen.

Schritt 2: Wurzeln anschneiden 

Kurz vor der Pflanzung werden die Wurzeln angeschnitten. Die optimale Länge der Wurzeln ist eine "Handbreit", dazu am besten die Hand über den obersten Teil der Wurzeln legen und den überstehenden Rest abschneiden.

Schritt 3: Pflanzloch ausheben 

Das Pflanzloch sollte ausreichend groß sein, sodass die Rebe samt Wurzeln locker darin Platz haben. Am besten sind zirka 20 bis 30 cm Breite und etwa 40 bis 50 cm Tiefe - einfacher gesagt, einen Spatenstich breit und knapp zwei tief.

Schritt 4: Pflanzerde einfüllen 

In das Pflanzloch wird nun etwas Pflanzerde eingefüllt, sodass eine humose Schicht am Boden die Wurzeln umschließen kann. Auf keinen Fall sollte mineralischer Dünger oder unreifer Kompost ins Pflanzloch gegeben werden, das würde die Wurzeln verbrennen.

Schritt 5: Wässern 

Zur feinen Pflanzerde wird noch etwas, aber nicht zu viel Wasser gegeben. Durch die feine Struktur der Pflanzerde in Verbindung mit dem Wasser werden die Wurzeln der Rebe gut umschlossen. Sie darf allerdings nicht im Wasserbad stehen. Durch einen zu nassen Boden kann es leicht zu Verdichtungen im Wurzelbereich kommen, was zu Sauerstoffmangel und schließlich zum Abfaulen der Wurzeln führen kann.

Schritt 6: Rebe setzten 

Beim Setzten der Rebe ist darauf zu achten, dass die Wurzeln weder nach oben zeigen, noch dass Hohlräume im Wurzelbereich verbleiben. Den Setzling ins Pflanzloch stellen und dabei leicht rütteln, damit sich die lockere Erde gut um die Wurzeln legt. Schließlich die Rebe etwas hochziehen, sodass die Veredlungsstelle (eine Verdickung unterhalb vom Edelreis) nach dem Pflanzen 3-4 cm über das zukünftige Bodenniveau ragt.

Schritt 7: Bodenschluss 

Bodenschluss ist wichtig! Die frisch austreibenden Wurzeln sollen sofort Bodenkontakt haben, um Wasser und Nährstoffe aufnehmen zu können.

Schritt 8: Mit Erde abdecken

Zu guter Letzt kann die Rebe noch mit etwas frischer Pflanzerde bedeckt werden, um sie zusätzlich vor Frost zu schützen.

UND WIE GEHT ES WEITER? 

Sobald die Rebe austreibt und sich die ersten langen Ruten bilden, sollten diese fixiert werden, sodass sie nicht abbrechen. Geiztriebe (Triebe, die in den Blatt- und Triebachseln wachsen) werden am besten entfernt, damit die Laubwand nicht zu dicht wird und die Rebe die Energie in die Trauben und nicht nur in das Blattwerk steckt. Sobald die Rebe blüht, sind es noch etwa 100 Tage bis zur Ernte, wobei dieser Erfahrungswert stark von der Rebsorte und anderen Faktoren, wie zum Beispiel dem Standort abhängt.

Wir wünschen viel Spaß & feinsten Genuss!


Übersicht des Vegetationszyklus einer Rebe

Phase

Dauer

Zeitpunkt

Austrieb

-

März-April

Blüte

ca. 8 Tage

Mai-Juni

Fruchtansatz

-

Juni-Juli

Reifebeginn

-

August

Maturation (Reife)

-

August-Oktober

Blattfall

-

November-Dezember

Winterruhe

ca. 3 Monate

Dezember-Februar